Sie werden als Verdächtiger zu einer OM-Sitzung eingeladen. Was nun?
Wenn die Staatsanwaltschaft der Ansicht ist, dass Sie sich eines strafbaren Vergehens schuldig gemacht haben, kann sie in bestimmten Fällen selbst eine Strafe verhängen. Dies wird als Strafverfügung bezeichnet. Die Strafe wird ohne die Einschaltung eines Strafrichters verhängt. Dies kann auf zwei Arten geschehen:
- Ihnen wird die Strafverfügung nach Hause geschickt. Wenn Sie mit der verhängten Strafe nicht einverstanden sind, können Sie innerhalb von vierzehn Tagen bei der Staatsanwaltschaft Einspruch erheben. Sie legen dann Einspruch gegen die Strafverfügung ein. Unsere Strafrechtsanwälte helfen Ihnen gerne bei der Einreichung einer guten juristischen Einspruchsschrift.
- Sie erhalten eine Einladung zu einer sogenannten OM-Sitzung. Während dieses Gesprächs wird die Staatsanwaltschaft Ihnen persönlich eine Strafe vorschlagen. Hier ist kein Strafrichter dabei.
Dürfen Sie die Einladung zu einer OM-Sitzung ablehnen?
Sie sind nicht verpflichtet, auf die Einladung zu einer OM-Sitzung einzugehen. Wenn Sie die Einladung ablehnen, kann die Staatsanwaltschaft Ihren Strafprozess dennoch dem Strafrichter vorlegen. Sie erhalten dann eine Vorladung. Es ist dann letztendlich der Strafrichter, der entscheidet, ob Ihnen eine Strafe auferlegt wird und welche Strafe angemessen ist.
Warum ist es ratsam, vor der OM-Sitzung einen Anwalt einzuschalten?
Nehmen Sie niemals die Einladung zu einer OM-Sitzung an, bevor Sie mit einem Strafrechtsanwalt gesprochen haben. Ihr Anwalt kann für Sie untersuchen, ob genügend Beweise gegen Sie vorliegen. Außerdem bereitet Ihr Anwalt Sie auf die OM-Anhörung vor. Der Anwalt gibt Ihnen Erläuterungen zu Ihren Rechten und berät Sie über die Annahme einer Strafverfügung. Wenn Sie ohne Beratung eine Strafverfügung annehmen oder ablehnen, können Sie dadurch nachteilige Folgen erleiden. Nehmen Sie unverbindlich Kontakt auf, um dies zu verhindern.
Können Sie die vorgeschlagene Strafverfügung während einer OM-Sitzung ablehnen?
Sie sind nicht verpflichtet, die vorgeschlagene Strafverfügung zu akzeptieren. Wenn Sie mit der vorgeschlagenen Strafe nicht einverstanden sind, kann Ihr Fall dennoch dem Strafrichter vorgelegt werden. Die Staatsanwaltschaft muss dann beweisen, dass Sie sich eines strafbaren Vergehens schuldig gemacht haben. Der Strafrichter entscheidet letztendlich, ob Sie schuldig sind und welche Strafe Ihnen (eventuell) auferlegt wird.
Welche Folgen hat die Annahme einer Strafverfügung für Ihr Strafregister?
Wenn Sie die Strafverfügung akzeptieren, müssen Sie nicht mehr zum Strafrichter. Dies bedeutet jedoch, dass Ihre Schuld feststeht. Die Folge davon ist, dass dies in Ihrem Strafregister (Justizdokumentation) vermerkt wird. Dies kann dem Erhalt einer Verhaltenserklärung (VOG) im Wege stehen. Berücksichtigen Sie, dass dies Probleme bei der Suche nach einem Praktikum oder einem neuen Job verursachen kann. Akzeptieren Sie daher niemals eine Strafverfügung, bevor Sie mit Ihrem Anwalt gesprochen haben. Das Einholen von fachkundigem Rat kann nachteilige Folgen in der Zukunft verhindern.
Warum ist es ratsam, einen Anwalt zu einer OM-Sitzung mitzunehmen?
Eine OM-Sitzung findet außerhalb des Strafrichters statt. Es gibt also keinen unabhängigen Richter, der die Beweise beurteilt. Ihr Anwalt wird dafür sorgen, dass die OM-Sitzung nach den Regeln abläuft und wird Sie direkt über die vorgeschlagene Strafverfügung beraten können. Wenn die Staatsanwaltschaft wenig Beweise gegen Sie hat, kann Ihr Anwalt plädieren, dass die Staatsanwaltschaft Ihnen keine Strafe auferlegen sollte. Falls genügend Beweise gegen Sie vorliegen, kann ein erfahrener Strafrechtsanwalt direkt beurteilen, ob die vorgeschlagene Strafe angemessen ist. Bei Bedarf wird Ihr Anwalt einen Gegenvorschlag formulieren, um die Sache direkt zu erledigen. Verdächtige fühlen sich in der Regel wohler mit einem Anwalt an ihrer Seite, der ihnen durch diese Verhandlungen mit der Staatsanwaltschaft hilft. Unsere Strafrechtsanwälte können Sie während der OM-Sitzung unterstützen. Nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt mit uns auf.
Was ist der Unterschied zwischen einem Strafbefehl und einem Transaktionsangebot?
Wenn die Staatsanwaltschaft Ihnen eine Strafverfügung auferlegen will, werden Sie zu einer OM-Sitzung eingeladen. Sind Sie mit der Strafverfügung einverstanden? Dann bekennen Sie sich schuldig. Wenn die Staatsanwaltschaft Ihnen einen Transaktionsvorschlag machen will, werden Sie möglicherweise zu einer sogenannten TOM-Sitzung eingeladen. Sie bekennen sich nicht schuldig, wenn Sie den Vorschlag akzeptieren. Dennoch hat die Akzeptanz in beiden Fällen Konsequenzen für Ihr Strafregister. In der Einladung, die Sie erhalten haben, steht, um welche Sitzung es sich handelt. Nehmen Sie niemals diese Einladung an, bevor Sie mit einem Strafrechtsanwalt gesprochen haben. Dies kann nachteilige Folgen in der Zukunft verhindern.
