MAASTRICHT/HEERLEN - Der Boxweltmeister Gevorg K. aus Heerlen, der des Frauenhandels und der Erpressung verdächtigt wird, wurde gestern vom Gericht in Maastricht überraschend freigelassen. Auch zwei Mitangeklagte dürfen ihren Prozess in Freiheit abwarten. Das Gericht sieht keine Veranlassung, sie länger in Haft zu halten, da die Justiz die Ermittlungen gegen das Trio abgeschlossen hat und eine Wiederholung nicht zu befürchten ist.
Der Prozess gegen K., der im vergangenen Juni verhaftet wurde, wird möglicherweise nicht vor Mitte nächsten Jahres stattfinden. Kapazitätsprobleme des Gerichts hinderten den Untersuchungsrichter daran, vor Februar 2012 Zeugen zu vernehmen. Laut Presserichterin Esmee Heuts sind diese organisatorischen Probleme jedoch unabhängig von der vorzeitigen Freilassung der Verdächtigen zu sehen. Die Staatsanwaltschaft reagierte gestern wütend auf die Entscheidung des Gerichts.
"Das ist unverständlich. Wir sind fassungslos und finden es bizarr, auch im Hinblick auf die Opfer." Laut Anwalt Serge Weening wird sich Gevorg K. wieder auf seine Boxkarriere konzentrieren. "Diese Entscheidung zeugt von behördlicher Klasse", sagte er.
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