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Tödliches Pech für Karin

DEN BOSCH - 'Hey, reiß dich zusammen', hatte Ad van Boxtel noch gerufen, wie seine Nachbarn berichteten. Doch aus den Rufen wurden Schreie und kurz darauf ertönten die verzweifelten Schreie des 64-jährigen Heilers aus Brabant und seiner 30 Jahre jüngeren, blinden Freundin.

Sie war laut Polizei zur falschen Zeit am falschen Ort'Die turbulente Mai-Nacht 2005 sollte in einem grausamen Doppelmord gipfeln, über den heute und am Freitag vor dem Gericht in Den Bosch mit der Berufung gegen die mutmaßlichen Täter das letzte Kapitel geschrieben werden dürfte.

Einen Tag nach dem abscheulichen Verbrechen wurde Ad van Boxtel in einer Blutlache auf dem Küchenboden seines Hauses in der Steve Bikostraat in Den Bosch gefunden. Sein Schädel war eingeschlagen, sein Gesicht und seine Brust mit Stichwunden übersät, der Kehlkopf durch Strangulation gebrochen. Die Leiche seiner Freundin, der blinden und gehbehinderten Karin Simons (34), lag etwa 20 Kilometer entfernt in einem Graben in der Nähe des gelderländischen Dorfes Kerkwijk, wo sie von Passanten entdeckt wurde. Auch sie schien erwürgt worden zu sein. Gegenüber der Kriminalpolizei bezeichneten Zeugen Karin Simons als "erbärmliches Geschöpf" und ihren Partner Ad van Boxtel als "erstklassige Partyfigur". Da es keine Spuren eines Einbruchs gab, suchte die Ermittlungsgruppe die Täter im Bekannten- und Freundeskreis von Van Boxtel. Dabei geriet sofort das drogenabhängige Paar Brigitta van den A. (38) und Jan B. (44) ins Visier. Die beiden hatten am Abend der Morde den Hehler von Bossche aufgesucht, möglicherweise um gestohlene Waren anzubieten.

Die Justiz ließ ihre Telefone abhören, was zeigte, dass Van den A. und B. sich auf eine Auslandsreise vorbereiteten. Außerdem sah ein Observationsteam, wie sie ihr Suzuki-Auto ungewöhnlich gründlich schrubbten. Das Motiv für den Doppelmord lag auf der Hand, denn das süchtige Duo brauchte Geld und in Van Boxtels Wohnung sollen mindestens 15.000 Euro in bar und teure Gegenstände, wie ein nagelneues Mobiltelefon, verschwunden sein. Auffällig war auch, dass die beiden in den Tagen nach dem Verbrechen plötzlich viel Geld ausgaben, während sie zuvor ständig rote Zahlen geschrieben hatten.

Nachdem das Duo verhaftet worden war, kamen weitere belastende Fakten ans Licht. Unter den Nägeln von Ad van Boxtel befand sich die DNA von Jan B., die möglicherweise durch einen heftigen Kampf dorthin gelangt sein muss. Der Van von van Boxtel war auch in der Nähe der Wohnung von Brigitta van den A. und Jan. B. geparkt und in der Nähe fand die Polizei eine Socke mit einer Uhr, die genau wie die von Van Boxtel aussah, und ein Messer mit der DNA des ermordeten Brabander darauf. Geruchstests an den Gegenständen erwiesen sich als ungünstig für beide Verdächtige; ein Polizeihund roch Brigitta van den A. am Messer und im Van und identifizierte Jan B.s Geruch bei einem Geruchstest mit der Socke mit der Uhr.

In erster Instanz wurden sowohl Brigitta van den A. als auch Jan B. zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Die beiden haben jedoch Berufung eingelegt, die in diesen Tagen vor dem Berufungsgericht in Den Bosch verhandelt wird. Dort dürfen die Geruchstests allerdings nicht als Beweismittel eingeführt werden. Laut dem Maastrichter Strafverteidiger Serge Weening, dem Anwalt von Jan B., handelt es sich um einige der von der Justiz abgelehnten Geruchstests für die Hundegruppe Noordoost Nederland, die zuvor wegen Manipulationen durchgefallen waren. "Es ist fraglich, ob die Staatsanwaltschaft diesen Fall jetzt gegen meinen Mandanten durchsetzen kann", sagt Rechtsanwalt Weening.

Doch damit nicht genug: In der Nähe des Grabens, in dem Karin Simons' Leiche entsorgt wurde, wurde ein Reifenprofil sichergestellt, das unverkennbar von B.s Suzuki Alto stammt. Außerdem gibt es eine belastende Aussage von einer Zeugin, die mit Brigitta van den A. in einem Rohr war. Sie sagte der Polizei, sie habe von Van den A. detailliert gehört, wie Ad van Boxtel in seinem Haus und Karin Simons in dem Suzuki Alto ermordet worden seien. Und zwar so detailliert, dass die Frau sogar beschreiben konnte, wie Simons unter Qualen ihren Urin auf den Beifahrersitz des Suzuki laufen ließ. Entsprechende Spuren wurden später von der NFI auf dem Sitz gefunden. Die Verwandten der schwerbehinderten Karin Simons verfolgen den Strafprozess in dieser Woche aufmerksam und hoffen, dass die mutmaßlichen Mörder ihrer Strafe nicht entgehen werden. "Meine Schwester mag wegen all ihrer Behinderungen eine labile und schwierige Frau gewesen sein", sagt Jacobien, eine ältere Schwester des Opfers, "aber Karin hat diesen schrecklichen Tod nicht verdient. Sie hatte nichts mit Hetzjagd oder anderen kriminellen Aktivitäten zu tun. Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort, so die Polizei.

Der/die Angeklagte(n) in diesem Fall wird/werden unterstützt von:

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