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Der Limburger Stiefelmord

Warum musste Ger Douven aus Schinveld sterben? Was hat all die Verdächtigen besessen, die an diesem Auftragsmord beteiligt waren? Am 7. März wird dieses reißerische Drama vor dem Gericht in Maastricht verhandelt. Es sieht nach einer Abrechnung im kriminellen Milieu aus, als am 12. März 2003 auf einem Feldweg im Danikerbos bei Puth die verkohlte Leiche von Ger Douven im Kofferraum seines ausgebrannten BMW gefunden wird. Eine Autopsie ergab, dass Douven sowohl in den Oberkörper als auch in den Hals geschossen worden war. Außerdem war allen im Dorf bekannt, dass der 51-jährige Schinvelder, ein "guter Bekannter der Polizei", mit Rauschgift handelte. Und dass er kurz vor jenem 12. März wegen eines Knöchelbruchs für sechs Wochen auf Sonderurlaub aus dem Gefängnis nach Hause geschickt worden war.

Mit Auto und allem Drum und Dran wurde 'Gert-mit-den-losen-Händen' von einem holländischen Auftragskiller für 15.000 Euro eliminiert.

Doch schon bald vermutet die Polizei, dass Douvens 27 Jahre jüngere Ex-Freundin Rhonda, ebenfalls Mutter der beiden Söhne Clint und Bryan, mehr über den Fall weiß. Und sie ist nicht allein. Nach eingehenden Untersuchungen kommen die Ermittler einem raffinierten Mordkomplott auf die Spur.

Die schöne Rhonda entpuppt sich tatsächlich als das böse Genie hinter dem grausamen Tod des Vaters ihrer Kinder. Ger, bekannt als 'der Mann mit den losen Händen', hatte sie bei mehreren Gelegenheiten bedroht und missbraucht.

Aber es gibt noch ein anderes Motiv. Bei einem anderen Drogenhändler, der im Juli 2002 in einem Haus in Pastoor Greymans verhaftet wurde, hat der P. bei der Durchsuchung eine große Geldsumme übersehen. Der genaue Betrag ist noch nicht bekannt, soll aber zwischen 30.000 und 60.000 liegen. Und wegen dieser Beute hatte Rhonda gebrannt.

'Vorzugsweise tot'

Nur wenige Monate später erzählt sie ihrer Freundin Tiny, der Besitzerin des Sunshine Beauty Centers in Schinen, in das Rhonda einen Teil ihres Vermögens investiert hat, dass sie den Mann loswerden will und ihn "am liebsten tot sehen würde". Rhonda hat dann auch gerade eine neue Liebe gefunden.

Tiny will helfen und fragt Sohn Roy, ob er nicht jemanden kennt, den Ger aus dem Weg räumen kann. Roy setzt daraufhin Harold R. ab, mit dem er eine Hanffarm aufgebaut hat und der häufig von seinem Einsatz als niederländischer Berufssoldat in Bosnien erzählt.

Heerlen beschließt, Harold für 15.000 Euro hinzurichten. Um einen Fehler auszuschließen, gibt Rhonda Harold ein Passfoto ihres Ex. Es muss schnell gehen, denn Ger, der am 27. Februar auf Bewährung entlassen wurde, wird wegen der fehlenden Euros immer mehr zum Problem.

Rhonda hat es schon lange als unsicher empfunden, zu Hause zu leben. Am 12. März wird der Mordplan in die Tat umgesetzt. Rhonda nimmt gegen zehn Uhr telefonisch Kontakt zu ihrer ehemaligen Liebe auf. Sie hatte versprochen, das Geld noch am selben Tag zurückzugeben. Rhonda erzählt ihr jedoch, dass sie im Auto eines Freundes auf dem Herkenbosch ist und eine Panne hat. Ob er kommen und helfen könne. Als der Schinveldener dort eintrifft, taucht Harold aus einem Graben auf. Mit einer Heckler & Koch im Anschlag. Ger versucht zu fliehen, aber der Killer schießt ihn von hinten an und beendet die Sache dann kaltblütig. Ger's Uhr bleibt dauerhaft auf 22:20 stehen.

Verdeckt zum Schönheitszentrum

Es versteht sich von selbst, dass Rhonda schnell von der Polizei befragt wird. Da ihre Aussagen nach allen Seiten ausschlagen, wird sie für einige Zeit festgenommen. Die Polizei findet jedoch keine Beweise und muss sie gehen lassen.

Die Ermittler setzen daraufhin zwei weibliche Undercover-Agenten ein, die sich monatelang im befreundeten Tiny's Beauty Centre, wo auch Rhonda verkehrt, die Nägel machen lassen und auf die Sonnenbank gehen. Die Agentinnen bauen so ein freundschaftliches Verhältnis zu den Frauen auf, besuchen sie sogar zu Hause und nach mehr als einem Jahr wird die Lockerheit den Verdächtigen zum Verhängnis.

Die Kupplerin Rhonda, der Auftragskiller Harold, der Komplize Tiny und der Vermittler Roy werden zweifellos mit hohen Strafen rechnen müssen. Und das für einen Mord an jemandem, für den, wie viele Menschen in Schinveld sagen, "man keine Träne vergießt".

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